Gemeinsam über uns hinauswachsen.

Bewerbungsrede Bürgermeisterkandidatur

zur Aufstellungsversammlung des SPD-Ortsvereins Sondershausen

06. November 2017, Bürgerzentrum Cruciskirche

 

 

1

Liebe Genossinnen und Genossen,

heute ist ein ganz besonderer Tag für mich!

Es ist mir eine ganz besondere Freude und zugleich große Ehre heute Abend hier vor Euch zu stehen und mich als Eure Bürgermeisterkandidatin zu bewerben.

Ich liebe meine Heimat, diese Stadt, hier habe ich meine Wurzeln, hier habe ich Familie gegründet.

Nach meinem Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium verschlug es mich als Staatsbürgerin in Uniform für Ausbildung und Studium in viele Städte unserer Bundesrepublik.

So hat sich mein Blick auf meine Heimat geschärft.

Mit vielen Eindrücken kehrte ich ganz bewusst zurück, hab hier meinen Mann Johannes kennengelernt, unsere Wilhelmine und unseren Friedrich zur Welt gebracht.

Warum sage ich Euch das?

Weil ich mit Sondershausen nicht nur eng verwurzelt bin, sondern vor allem unsere Zukunft hier sehe und damit meine ich die Zukunft aller Sondershäuserinnen und Sondershäuser.

 

2

Sondershausen ist Residenzstadt, Garnisonsstadt, Bergbau- und Musikstadt.

Sondershausen ist eine stolze Kreisstadt, in der die Menschen gut leben könnten, gut wohnen könnten, in der sie gut und erfolgreich arbeiten könnten und in der sie sich erholen könnten.

Das könnte Sondershausen ausmachen.

Dies sind nicht zuletzt unsere ureigenen Themen als Sozialdemokraten und damit auch meine Themen:

Gut leben, gut wohnen, gut arbeiten, gut erholen.

Und zwar für alle Bürgerinnen und Bürger, im Stadtkern genauso wie in den Ortsteilen, in Großfurra, Berka, Oberspier, Schernberg, Hohenebra, Thalebra, Großberndten, Kleinberndten, Immenrode, Himmelsberg und Straußberg.

Wir alle wissen, dass viele Sondershäuserinnen und Sondershäuser genau das vermissen.

Das spüren wir beim Spaziergang durch die Innenstadt, in Gesprächen mit den Menschen vor Ort, in Diskussionen ob in der Zeitung oder aber auch in den sozialen Netzwerken.

Wenn Bürgermeister Kreyer von Sondershausen als Hauptstadt der Nörgler spricht und sich diesbezüglich resigniert zeigt, macht mich das betroffen.   Mein Anspruch ist es, diesen Vorwurf umzukehren. 

Darüber bin ich mit den Menschen im Gespräch und will es auch weiterhin bleiben.

Ich will ihnen sagen, dass sie daran selbst etwas ändern können.

Ich will ihnen zeigen, dass es sich lohnt, sich für unsere Stadt einzusetzen.

Ich will die Sondershäuser von neuen Wegen überzeugen.

Ich will sie davon überzeugen, dass wir Sozialdemokraten es sind, die den Mut und Anspruch haben, die Menschen bei wichtigen Entscheidungen von Anfang an mitzunehmen, sie an Entscheidungen von Beginn an zu beteiligen.

Es ist mehr als offensichtlich, dass die Führung der Stadtverwaltung alten Mitteln und Wegen nachhängt, man könnte auch sagen, reaktionär agiert.

Hier halte ich es mit Albert Einsteins Zitat:

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

 

3

Was will ich für Sondershausen erreichen.

Sondershausen ist eine Stadt mit viel Potential, das erkannt und genutzt werden muss.

In Zeiten des demografischen Wandels stehen wir mit anderen Städten im harten Wettbewerb um Einwohner, Touristen und Investoren.

Die Herausforderungen sind groß.

Die Frage, wie sich unsere Stadt aufstellen muss, um zukunftsfähig zu werden oder zu bleiben, steht für mich im Fokus.

Heimat ist da, wo man sich verantwortlich fühlt.

Liebe Genossinnen und Genossen,

Ich will Verantwortung übernehmen und strebe nach einem Stadtentwicklungsprozess mit aktiver, direkter und unmittelbarer Bürgerbeteiligung.

Möglichst kreative, innovative Ideen und Konzepte sind nötig, um unser Sondershausen für diese Herausforderungen fit zu machen.

Darüber hinaus muss das Stadtmarketing stetig verbessert und den neuen Herausforderungen angepasst werden.

Wichtig ist hierbei die Verzahnung von technischen, wirtschaftlichen und sozialen Innovationen.

Erstrebenswert ist für mich eine direkte unmittelbare Partizipation, bei der jeder Bewohner beim Stadtentwicklungsprozess mitentscheiden und damit mitgestalten kann, eine Stadt von allen für alle.

Jeder Einzelne soll spüren, dass er gebraucht wird, dass alle miteinander verbunden sind, voneinander lernen und miteinander wachsen können.

Ich will zum Engagement für-, mit und untereinander anregen, Identität und Verantwortung stärken, diesen Prozess gemeinsam mit den Sondershäuserinnen und Sondershäusern gestalten.

Für mich ist es Ansporn, mit einer neuen Beziehungskultur zu einem zukunftsfähigen Sondershausen beitragen zu können, mit gezielten und nachhaltigen Investitionen einen Mehrwert für alle Sondershäuserinnen und Sondershäuser zu schaffen und schlichtweg damit die Identität und Liebe zu unserer Stadt zu stärken.

Das bedeutet für Sondershausen eine neue Beziehungskultur zwischen den Einwohnern und der Stadtverwaltung, zwischen den Ortsteilen und der Stadtverwaltung und damit in der Konsequenz schlichtweg eine neue Beziehungskultur zwischen den Sondershäusern und ihrer Stadt aufzubauen.

 

4

Die Sicherung der gemeinsamen Lebensgrundlage, die Bereitstellung und Aufrechterhaltung von Versorgungsleistungen, die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit und die Koordination von Verwaltungs- und Dienstleistungen machen den guten Geist einer Kommune aus.

In den letzten Jahren, wenn nicht sogar schon Jahrzehnten ist dieser gute Geist zu einem trögen Verwaltungsgeist verkommen.

Viele Sondershäuser fühlen sich nicht mehr mitgenommen, Entscheidungen werden getroffen, es verstärkt sich das Gefühl, dass über ihre und unsere Köpfe hinweg entschieden wird.

Das will ich umkehren, umkehren in eine Antriebskraft, die die Energie der Gemeinschaft entfaltet und nutzbar macht. 

Wenn wir uns alle ermutigen, uns füreinander einzusetzen, die Freude am gemeinsamen Entdecken und Gestalten spüren, entwickelt sich ein ganz besonderes einzigartiges Gefühl, das Gefühl vom guten Geist einer Familie.

Ein Gefühl des Zusammenhalts, der Geborgenheit, Sicherheit, Zufriedenheit, all das macht die Bindung in einer Familie aus.

Wenn wir es schaffen, dieses besondere Gefühl zu entwickeln, wird es uns gelingen, unsere Innenstadt zu beleben, Unternehmen zu begeistern, sich in und um Sondershausen anzusiedeln, den Tourismus mit Beispiel am Landkreis anzukurbeln, Synergien zwischen Wirtschaft und Kultur effektiv nutzbar zu machen.

Sondershausen hat mit mangelnden Investitionen in Infrastruktur zu kämpfen.

Viele Sondershäuserinnen und Sondershäuser können das nahezu täglich beim Spaziergang durch die Innenstadt beobachten.

Daher ist es wichtig, dass wir das Erfolgsmodell der Städtebauförderung künftig weiterhin nutzen.

Ich werde mich dafür einsetzen.

 

5

Die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt ist eng verbunden mit dem Engagement für unsere Ortsteile.

Diskussionen rund um die Nachlässigkeit der Stadtverwaltung bezüglich getroffener Absprachen und Vereinbarungen mit Großfurra machen dies sehr deutlich.

Seitdem die Sitzungen der Ortsteilräte ohne einen Vertreter der Stadt stattfinden, verstärkt sich das Gefühl, abgehangen zu sein, den Ortsteilen nicht mehr genügend Bedeutung bei zu messen.

Die Ortsteilräte fühlen sich schlichtweg im Stich gelassen.

Die Frustration ist groß, aktuelle Debatten verdeutlichen diesen Umstand. Großfurras Bürgermeister Winfried Schmidt und die Ortsteilräte fühlen sich betrogen, von der Stadtverwaltung nicht mehr ernst genommen und erwarten die Einhaltung der Vereinbarungen.

Es ist höchst bedauerlich, dass zu diesen Sitzungen kein Vertreter der Stadt mehr erscheint.

Seit nunmehr zwei Jahren herrscht in diesem Fall Funkstille.

Wir, liebe Genossinnen und Genossen, haben diesen Umstand zum Anlass genommen und unser Engagement für die Ortsteile intensiviert.

Die Ortsteilräte wollen in ihren Orten etwas bewegen, ihre familienfreundliche Umgebung fördern.

Wir haben dafür plädiert, einst getroffene Absprachen mit den Ortsteilen im Haushalt der Stadt 2018 fest mit einzuplanen sowie ein generelles Budget für die Ortsteile im Haushalt vorzusehen.

Unsere Fraktion hat sich mit Nachdruck für ein generelles Budget für Sondershausens Ortsteile eingesetzt, welches nun im Haushalt der Stadt für 2018 vorgesehen ist.

Das macht mich stolz und bestärkt mich in meiner Haltung.

Die Anliegen der Ortsteile sollen im Fokus meines politischen Handelns sein und bleiben.

Sondershausen ist eine reizende Stadt, vor allem auch wegen der liebenswerten Ortsteile.

Im Rahmen unserer gemeinsamen Kampagne für eine familienfreundliche Kommune sind diese Begegnungen mein Antrieb, nachhaltig innovative Vorstellungen mit zu gestalten, zu fördern und zu unterstützen.

Die Kommune muss sich um die familienpolitischen und lebensphasenorientierten Belange aller Einwohner kümmern.

Wir werden die Anliegen der Ortsteile weiterhin unterstützen und stellen uns damit eng an die Seite der vielen Ehrenamtler in den Ortsteilen.

Nur gemeinsam sind wir stark.

Diese Prämisse gilt ebenfalls für die Stadt Sondershausen und ihre Ortsteile, Sondershausen als Ganzes im Blick zu wissen und zu wahren und damit eine neue Beziehungskultur zu leben.

 

6

Die wertvollste Perspektive aber, die unsere Stadt nachhaltig zukunftsfähig macht, sind unsere Kinder!

Vor diesem Hintergrund müssen zukunftsfähige familiengerechte Rahmenbedingungen für das Zusammenleben mit Kindern als auch für das Miteinander der Generationen untereinander geschaffen werden.

Mein Ziel ist es, unter Einbindung lokaler Akteure, familiengerechte Gesamtstrategien, verbunden mit einer hohen politischen Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit zu verwirklichen.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine hohe Wohn- und Lebensqualität oder eine bedarfsgerechte Bildungs- und Beratungsinfrastruktur sind wesentliche Bestandteile einer familiengerechten Kommune.

Damit spreche ich mich für eine lebensphasenorientierte Familienpolitik in Sondershausen aus.

Meine Devise lautet gleichbleibend, Familienpolitik ist Investitionspolitik in die Zukunft.

 

7

Liebe Genossinnen und Genossen,

ich freue mich auf die vor mir liegenden Herausforderungen.

Ich bin mir sicher, ich werde die unmittelbare Zukunft als persönlichen Gewinn erleben, Teamgeist erfahren und auch neue spannende Erfahrungen sammeln.

Heimat bedeutet immer auch Anker und fester Halt.

Liebe Genossinnen und Genossen, ich bitte heute um Euer Vertrauen, ich bin in den letzten Tagen vielen Menschen begegnet, die sich freuen dass ich antrete, übrigens aus unterschiedlichen politischen Lagern.

Diese Menschen haben mir Mut gemacht.

Die Menschen haben mir mitgegeben, da muss mal ein bisschen was in Bewegung kommen, da muss ein frischer, ein neuer Wind durch die Flure des Rathauses wehen, wir brauchen einen neuen Stil in der Politik in Sondershausen.

Lasst uns gemeinsam ein neues Kapitel in der Sondershäuser Stadtpolitik aufschlagen.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es uns gemeinsam gelingt, für neuen Schwung in Sondershausen zu sorgen.

Sondershausen ist meine Heimat.

Hier bin ich aufgewachsen.

Hier lebe ich mit meiner Familie.

Hier sind meine Freunde.

Sondershausen liegt mir nicht nur am Herzen, meine Heimatstadt ist in meinem Herzen!

Lasst mich abschließend Joachim Löw in seiner Kabinenansprache zur deutschen Nationalmannschaft vor dem Finale der Fußballweltmeisterschaft am 13. Juli 2014 in Rio de Janeiro wiedergeben.

Ihr müsst heute so viel geben wie noch nie, dann werdet Ihr das erreichen, was ihr noch nie hattet.

In diesem Sinne, liebe Genossinnen und Genossen, lasst uns gemeinsam über uns hinauswachsen!

Ich will Sondershausen ein neues Gesicht geben.

 

Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit!

Anne Bressem

SPD Bürgerbüro

Hauptstraße 7

99706 Sondershausen

03632-542-838

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